Gedanken zur Kunst der Gegenwart
Egon Schiele im Kunstbau – Lenbachhaus
/0 Kommentare/in 2011, Ausstellungen, Gedanken zur Kunst/von stankoEGON SCHIELE: »DAS UNRETTBARE ICH« – Werke aus der Albertina
3. Dezember 2011 – 4. März 2012, Di – So 10 – 18 Uhr
Auch heute noch wirken seine Zeichnungen verstörend – nicht weil sie obszön oder zu freizügig wären, sondern weil sich in ihnen der unbedingte Wunsch nach dem „Begreifen des Wesens“ ausspricht. Die Werke aus der Albertina (Wien) zeigen Schieles Kosmos auf und die Konzentration auf das zeichnerische Werk, sowie auf die selten gezeigten Texte und Gedichte eröffnet dem Besucher einen „intimeren“ Blick auf diesen wachen und zum Teil wohl auch geplagten Geist.
Ein Selbstbild
Ich bin für mich und die, denen
Die durstige Trunksucht nach
Freisein bei mir alles schenkt,
und auch für alle, weil alle
ich auch Liebe, – Liebe.
Ich bin von vornehmsten
Der Vornehmste
Und von Rückgebern
Der Rückgebigste
Ich bin Mensch, ich liebe
Den Tod und Liebe
Das Leben.
Egon Schiele: Ein Selbstbild, 1910
Egon Schiele im Kunstbau des Lenbachhauses
„An was denkt man, wenn man den Namen Egon Schiele hört? Wohl an weibliche Modelle zwischen Androgynität und Magersucht, unfertige Skizzen, provokative Aktdarstellungen und pathologisch wirkende Selbststilisierungen … “ hier weiter lesen: „Das kuratorische Konzept der Ausstellung scheint sich dabei geradezu gegen Schieles skandalöse Biografie zu wehren und versucht „
Atelier Impressionen Dezember
/0 Kommentare/in 2011, Atelier Impressionen, Gedanken zur Kunst/von stankoWahrnehmung und Sein
/0 Kommentare/in 2011, Gedanken zur Kunst, Integrales Denken/von stankoEtymologische Bedeutung von Wahrnehmung
wahrnehmen:
das Verb (mhd. war nemen, ahd. wara neman) enthält als ersten Bestandteil das unter „wahren“ behandelte Substantiv ‚Wahr‘; „Aufmerksamkeit, Acht, Obhut, Aufsicht“. Es bedeutet demnach eigentlich „in Aufmerksamkeit nehmen, einer Sache Aufmerksamkeit schenken“. Ableitung ist WAHRNEHMUNG
(aus dem Herkunfstwörterbuch (DUDEN))
Das Wahrnehmen betrachte ich in meinen Werken als DIE Grundlage, um sich einem erweiterten „Verständnis“ von Welt zu nähern. Einem vorurteilsfreien Verständnis, geleitet durch vorurteilsfreie Anschauung. Denn diese leitet mich während des Entstehungsprozeßes. Im Malen, im Tun, in der aufmerksamen Bildbetrachtung während des Farbfeld-Entwicklungsproßes bildet sich immer ein Ruhepol, eine Aufmerksamkeitsbewegung hin zum Stille werden. In diesem Stille-Werden pulsiert die Seele, atmet ein und aus und weitet sich.
Mein Wunsch ist hierbei die Entwicklung einer erweiterten Betrachtung. Im Schauen verbindet sich das sehende Auge, die offene Seele und der in Stille bereite Körper mit dem Atem der Farbe, die immer Seelenaspekte in uns öffnet.
Die immer wieder das Konstrukt der Zeit auflöst und uns ins Jetzt geleitet, sofern wir bereit sind, die Muster und Bindungen zu lösen. Und wenn diese „erweiterte Betrachgung“, das vorurteilsfreie Anschauen immer wieder gelingt, könnte hieraus ein neuer Sinn entspringen. Das dürfte der gleiche Sinn sein, den das Gebet, die stille Meditation, die Einkehr in die Stille und alles andere in uns Wirksame befördert, um in der Entschleunigung ganz bei uns anzukommen…
Meine Überzeugung ist: diese „Form“ der Bildbetrachtung ist auf alles Wahrzunehmende anwendbar, ob es moderne oder klassische Kunst ist, ob es den Moment der Begegnung zweier Menschen beschreibt oder eine wimmelnde Menschenmenge in der Stadt umfaßt; überall sind wir gefordert eine „neue“ Weltbetrachgung zu üben. Einmal, um ein Handwerkszeug auszubilden in einer sich schneller drehenden Welt, zum anderen, um dem Wirbeln in unserer Seele aufmerksam zu begegnen. Wir sind hier um zu lernen, um Erfahrungen zu sammeln, uns selbst zu erfüllen, der Aufgabe unserer Seele gerecht zu werden. (Danke Sabrina für diese Inspiration). So betrachte ich auch diese Herausforderung als immamente Aufgabe meines Seins. Und erstrebe durch meine Kunst, diese stille Art der Bild- & Welt Betrachtung zu fördern…
Farbfeldmalerei
Farbfelder stellen die Suche nach der einfachen Form dar, nach der Essenz, nach der Substanz in der Anschauung und führen dadurch zu einer Verdichtung in der Wahrnehmung. Es entstehen Meditationsbilder – dann wieder Farbflächen voller Präsenz. Angelehnt an die Ursprünge in der amerikanischen Tradition des abstrakten Expressionismus oder des colorfield painting eines Mark Rothko, Josef Albers, Ad Reinhardt oder einer Helen Frankenthaler stellen die Farbfelder einen zeitgemäßen Ausdruck oder auch eine erweiterte Form dieser lebendigen Kunstrichtung dar.
Gelungen sind sie aber erst, wenn sich dem Auge, der offenen Seele ein deutliches Pulsieren, Atmen offenbart. Die Malerei eines Rupprecht Geiger inspiriert genauso wie prähistorische Petroglyphen auf den Feldswänden längst vergangener Epochen.
Zur Technik
Farbfeld-Malerei; Zur Verwendung kommt hauptsächlich Ölfarbe. Der Malträger sind MDF- oder HDF-Platten sowie in letzter Zeit wieder vermehrt Leinwände. Hierbei werden die Untergründe etwas mit Öl getränkt und dann die Farbflächen schichtweise mit dem Pinsel aufgetragen. Die ersten „Schichtungen“ erinnern an das aus dem Aquarellieren bekannte „naß-in-naß“ Verfahren. Durch die langsame Trocknungszeit der Ölfarbe ergeben sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten, die Farbflächen malerisch zu bewegen. Zudem kann so die Form bewegt werden und dabei wird der Farbe erlaubt ihr Eigenleben zu führen…
Nicht nur dadurch bedingt ist diese Zeit des Wartens, des Werdens der Meditation über und mit der Farbe gewidmet – ganz nach der Regel des Zeichnens: „um ein gelungenes Werk zu erreichen, schaue mehr als 2/3 der Zeit und arbeite dann 1/3 der Zeit…“
Einmal gelingen Farbflächen oder Farbfelder in einem Rutsch, dann wieder werden sie durch Lasieren und Schichten mit dünnen Flächen in sich verdichtet, immer mit der Hingabe, die Farbe in ihrer eigenen Kraft herauf zu beschwören, das Lichthafte sichtbar werden und wirken zu lassen um das Pulsieren der Farbfläche zu erreichen. Dieser Prozeß kann dann auch über Monate, selbst Jahre dauern…
Aus der damit verbundenen Anschauung erwachsen im Betrachten „Seelenbilder“, die zumeist unbeobachtet unter der Oberfläche schlummern. In einer Art meditativer Grundhaltung im malerischen Prozeß verdichtet sich ein Innen hin zum Außen und wird sichtbar. Durch diese eigene Form der Entschleunigung kann der unruhige Geist zur Ruhe kommen. Am Ende bleibt: einatmen, ausatmen, einatmen… Stille werden
Colorfields – innen wie aussen
/0 Kommentare/in 2011, anam cara, Gedanken zur Kunst/von stankoInspiration als Quelle zur Farbfeldmalerei (colorfields)
Neben dem Forschen, Suchen und der stillen Arbeit an den Grenzen der Seele, im Hineintauchen in die Stille des Klangs gelangt das farbige Suchen an grenzenlose Ufer und weitet Farbflächen zu verdichteter Essenz…
einmal …
und ein andermal findet das nicht suchende Auge diese Kraft in der Natur. Wo doch die Malerei eine Disziplin des Lichts ist, so ist das Sehen wie das Konservieren durch Photographie eine erweiterte „Licht-Disziplin“. Natürlich werden hierbei Unterschiede sichtbar, den das Aufnehmen eines sich ganz allmählich verdunkelnden Himmels und das Schichten und Verdichten einer Farbfläche unterscheiden sich nicht allein in der Geste. Wo das Erste als ein „Hinein-Nehmen“, Aufnehmen beschrieben werden kann, so ist die zweite Geste ein „Heraus-Geben“ und sichtbar machen.
Was wird sichtbar?
Lichtqualitäten? Seelische Welten? Assoziationen oder die zur Substanz gewordene Lichterfahrung? Farbe an sich mit seiner Materialqualität oder das, was das Licht durch Spiegelung, durch Rückstrahlung dem Auge anbietet? Und wie verhält es sich dann mit all den inneren Farben, die wir sehen (als Nachbild zum Beispiel – oder im Traum) und die uns tief berühren?
„Wär nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt es nie erblicken; Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, Wie könnt uns Göttliches entzücken?“
J.W.Goethe
colorfield
/0 Kommentare/in 2011, Colorfield, Gedanken zur Kunst/von stankoColorfield – wie bitte?
Colorfield Painting (Farbfeldmalerei) kann auf die ersten „abstrakten“ Bilder des letzten Jahrhunderts zurückgeführt werden. Laut den Kunsthistorikern fallen dabei Namen wie Wassilly Kandinski, Paul Klee, Kasimir Malewitsch (mit dem Schwarzen Quadrat 1915), Sonja und Robert Delaunay und weitere Vertreter des Expressionismus. Selbst Bilder des englischen Meisters William Turner könnten bildlich daraufhin betrachtet werden.
In den USA entwickelte sich daraus der „Abstrakte Expressionismus“, Clement Greenberg prägte auch den Begriff des Colorfield Painting mit seinen Vertretern wie Joan Mitchell, Ad Reinhard, Barnett Newmann und Mark Rothko.
Ganz in diese Tradition stelle ich meine Colorfield Paintings aus den letzten Jahren, angereichert durch eine neue Form der Expressivität. Dabei heben sich viele Arbeiten von einer anderen europäischen Strömung – der konkreten Kunst – deutlich ab, da jede Farbfläche sichtbare Spuren des Entstehungsprozeßes beinhaltet.
Newsletter Abo
- stankoSchöne Zeit mit Aussicht auf Goodbye15. Dezember 2023 - 15:15
- stankoSchöne Zeit mit Aussicht Teil 22. Januar 2024 - 12:35
- Türkis-Blau Farbfeld4. Februar 2014 - 17:02
- Ölmalerei – Kraftvolle Farbbilder Kurs 201428. Januar 2014 - 14:11
- Colorfield Rot15. Januar 2014 - 16:47
- München – Atelier zu vermieten26. Juni 2014 - 13:44
- No Faces Projekt16. Januar 2014 - 17:13
- Maria Magdalena Evangelium – Die Welt wird sich nur...19. März 2010 - 9:09
- Stanko hat seinen Körper am 21. Januar verlassen9. Februar 2024 - 21:20
- stankoSchöne Zeit mit Aussicht Teil 22. Januar 2024 - 12:35
- stankoSchöne Zeit mit Aussicht auf Goodbye15. Dezember 2023 - 15:15
- stankoNFT Kunst auf OpenSea4. Mai 2023 - 8:51
- stanko„Irgendwas mit Krebs“ (Cancer)14. April 2023 - 9:23
- stankoNeues Farbfeldmalerei Video28. Februar 2023 - 8:39
- Art Fair Innsbruck 2022 International Contemporary Art ...9. Oktober 2022 - 14:27
- stankoBilderfindung9. Oktober 2022 - 1:15
- Lieber Stanko, leider bin ich erst so spät auf ihre Seite...29. Januar 2024 - 14:12 von Eva
- Lieber Stanko, ich wünsche Dir eine gute Reise und von...27. Januar 2024 - 23:46 von Dirk Bohnenstädt
- Lieber Stanko, ich lese von Dir (über deine Liebe Sabrina)...26. Januar 2024 - 21:37 von Liesa
- Lieber Stanco! Du hast mich mit Deiner so vernetzten (als...21. Januar 2024 - 7:13 von Regina
- Wunderbarer Stanko ... DU BIST reines Licht, reine, weise,...20. Januar 2024 - 22:10 von Sara
- Hab Dank lieber Ralf Alles Liebe Stanko13. Januar 2024 - 16:29 von stanko
- Liebe Karin - herzlichen Dank für Deinen schönen Beitrag alles...13. Januar 2024 - 16:28 von stanko
- Lieber Stanko, liebe Sabrina, Über Sabrinas Newsletter...12. Januar 2024 - 22:35 von Ralf Henningsen
Blog
- Stanko hat seinen Körper am 21. Januar verlassen9. Februar 2024 - 21:20
- stankoSchöne Zeit mit Aussicht Teil 22. Januar 2024 - 12:35
- stankoSchöne Zeit mit Aussicht auf Goodbye15. Dezember 2023 - 15:15
- stankoNFT Kunst auf OpenSea4. Mai 2023 - 8:51
- stanko„Irgendwas mit Krebs“ (Cancer)14. April 2023 - 9:23
- stankoNeues Farbfeldmalerei Video28. Februar 2023 - 8:39
- Art Fair Innsbruck 2022 International Contemporary Art Exhibition9. Oktober 2022 - 14:27
- stankoBilderfindung9. Oktober 2022 - 1:15