Stanko hat seinen Körper am 29. Januar 2024 verlassen.
Näheres dazu finden Sie, findet Ihr in seinen Blog-Einträgen
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Meine Bestimmung durch die Malerei ist es, dem aufmerksamen Bildbetrachter/in die Möglichkeit zu bieten, sich in persönlicher Wahrnehmung zu üben. Die individuelle Wahrnehmung ist der Schlüssel zur achtsamen Gegenwart, die durch so viele Ablenkungen geprägt ist. Wir als Gesellschaft haben die Aufgabe, uns im erweiterten Bewußtsein zu üben, was nichts weniger heißt, als permanent gegenwärtig zu sein.
Klingt einfach, doch in der täglichen Praxis erweist sich diese Übung als echte Herausforderung. Wie oft schweifen unsere Gedanken bei jeder sich bietenden Gelegenheit ab. Entweder in Vergangenes, oder in Zukünftiges. Das Üben der aktiven Wahrnehmung in der Bildbetrachtung kann da hilfreich sein, um in der Gegenwart anzukommen und darin zu verweilen.
Willkommen in der Gegenwart!
Meine Farbfelder stellen die Suche nach der einfachen Form dar, nach der Essenz, nach der Substanz in der Anschauung und führen dadurch zu einer Verdichtung in der Wahrnehmung. Es entstehen Meditationsbilder – und dann auch wieder Farbflächen voller Präsenz. Angelehnt an die Ursprünge in der amerikanischen Tradition des abstrakten Expressionismus oder des colorfield painting eines Mark Rothko, Josef Albers, Ad Reinhardt oder einer Helen Frankenthaler stellen die Farbfelder den zeitgemäßen Ausdruck und nun auch eine erweiterte Form dieser lebendigen Kunstrichtung dar.
Gelungen sind sie aber erst, wenn sich dem Auge, der offenen Seele ein deutliches Pulsieren, Atmen offenbart. Die Malerei eines Rupprecht Geiger inspiriert genauso wie prähistorische Petroglyphen auf den Feldswänden längst vergangener Epochen.
Farbfeld-Malerei; Zur Verwendung kommt hauptsächlich Ölfarbe. Der Malträger sind MDF- oder HDF-Platten sowie in letzter Zeit wieder vermehrt Leinwände. Hierbei werden die Untergründe etwas mit Öl getränkt und dann die Farbflächen schichtweise mit dem Pinsel aufgetragen. Die ersten „Schichtungen“ erinnern an das aus dem Aquarellieren bekannte „naß-in-naß“ Verfahren. Durch die langsame Trocknungszeit der Ölfarbe ergeben sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten, die Farbflächen malerisch zu bewegen. Zudem kann so die Form verändert werden und dabei wird der Farbe erlaubt ihr Eigenleben zu führen…
Nicht nur dadurch bedingt ist diese Zeit des Wartens, des Werdens der Meditation über und mit der Farbe gewidmet – ganz nach der Regel des Zeichnens: „um ein gelungenes Werk zu erreichen, schaue mehr als 2/3 der Zeit und arbeite dann 1/3 der Zeit…“
Einmal gelingen Farbflächen oder Farbfelder in einem Rutsch, dann wieder werden sie durch Lasieren und Schichten mit dünnen Flächen in sich verdichtet, immer mit der Hingabe, die Farbe in ihrer eigenen Kraft heraus zu gestalten, das Lichthafte sichtbar werden und wirken zu lassen um das Pulsieren der Farbfläche frei zu setzen. Dieser Prozeß kann dann auch über Monate, selbst Jahre dauern…
Aus der damit verbundenen Anschauung erwachsen im Betrachten „Seelenbilder“, die zumeist unbeobachtet unter der Oberfläche schlummern. In einer Art meditativer Grundhaltung im malerischen Prozeß verdichtet sich ein Innen hin zum Außen und wird sichtbar. Durch diese eigene Form der Entschleunigung kann der unruhige Geist zur Ruhe kommen. Am Ende bleibt: einatmen, ausatmen, einatmen… Stille werden