Schöne Zeit mit Aussicht auf Goodbye

Abschied nehmen (dieser Beitrag ist als eine Art Fortsetzung zu „Irgendwas mit Krebs“ zu verstehen)

Während meine Kids alte Photos sichten, beschriften, Jahrszahlen ausbaldowern, versuchen eine timeline zu erstellen und Fragen dazu stellen, tja, da ist mein Platz in der Mitte als Ruhepol – wie schon seit eh und je ein Genuß. Es tut unendlich gut ihr Interesse mit meinen Erinnerungen zu füllen.

Zuhause mit meiner Liebsten Sabrina und den Kindern ist ein wundervolles Geschenk. Sabrina, meine Liebe,  ein wahrer Engel schon im Hier und Jetzt, Organisationstalent und unermüdlich in allen Belangen, ist ein wahrer Segen. Zutiefst dankbar bin ich für ihre permanente Präsenz, Liebe und Wärme im Hier und Jetzt.

Manch Träne wird vergoßen, superlustige Momente welchseln ab mit schrägen Geschichten und Herzens-Erinnerungen die uns gemeinsam anrühren.

Welch ein Glück, welche Segnung ich hierbei empfinde, kann ich gar nicht wirklich beschreiben. Aber als ein kleiner Einblick in meine letzten Tage erfüllt dieser Blog seine Bestimmung.

Im Frühling sah mein gesundheitlicher Zustand noch anders aus und mir wurde mitgeteilt und so war ich der Meinung, daß der Darm einfach die nötige Ruhe zur Regeneration braucht, um wieder voll funktionsfähig zu sein. So sprachen ja auch die Ärzte, auch wenn mir alle rieten ne Chemo- & Immnuntherapie „zur Sicherheit“ zu machen. Das kam gar nicht in Frage. Ich war viel zu schwach, hatte zuviel Gewicht verloren und hätte das wahrscheinlich nicht überlebt. War dann körperlich danach auch auf einem guten Weg, sportlich wieder im Badminton aktiv und sonst auch guter Dinge.

Allerdings ist mein Seelenweg doch ein anderer, so daß ich nun viele Monate später erneut an der Schwelle verweile, den Blick hinüber schweifen lasse … in voller Zuversicht und auch Vorfreude auf die kommenden Stationen meiner Übergangs-Reise.

Bauchfellkrebs im Endstadium und dazu ein wachsender Darmverschluß, der Essen nicht mehr möglich macht, führten mich zu der Entscheidung, den Weg des Sterbe-Fastens einzuschlagen. Mein Körper schickte mir eine klare Nachricht.

bubbley-blue | oil on wood | 100 x100 cm | 2023

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Seit 9 Tagen habe ich nun nichts mehr gegessen, trinke das Nötigste, und versuche wach zu sein. was mir ganz gut gelingt und uns noch eine schöne, gemeinsame Zeit beschert.

Das Gesicht vom Arzt in der Klinik werde ich nicht vergessen, als ich ihm meine Entscheidung des Sterbefastens mitteilte.

„Ja wie? Sie essen und trinken dann nichts mehr?

Genau, nichts essen und nichts trinken.

„So überhaupt nichts?“

Ja, auf Essen verzichte ich komplett und trinke nur mäßig – etwas Wasser oder Saft. Sterbefasten eben.

„Sterbefasten? Das habe ich ja noch nie gehört.“ (mit leicht furchtsamen Blick)

Interessant ist, daß wir im 21 Jhd. ausgebildete Ärzte in unseren Kliniken haben, die sich so gar nicht oder kaum mit dem Thema Sterben befassen (schon klar daß das eine Verallgemeinerung darstellt – ist aber leider auch meine Erfahrung aus den letzten 12 Monaten)…

Ich hoffe doch sehr, daß sich das in den nächsten Jahren zum Positiven wandelt.

Das Palliativ Team (SAPV für spezialisierte, ambulante Palliativ Versorgung Zuhause), welches Sabrina in ihrer unnachahmlichen Art quasi von einem Tag auf den anderen organisiert hat, versorgt mich prima mit Mitteln gegen Schmerzen und gegen Übelkeit und mit Schlafbeigaben, um entspannte Nächte zu haben.

Wir sind alle überrascht, wie schnell es nun geht, aber für mich und meinen Weg paßt das bestens zusammen. Denn ich habe nicht vor, meine letzten Tage vor mich hindösend, sabbernd, total geschwächt dahin zu vegetieren.

Wach und aufrecht möchte ich durch das Tor schreiten (ja! Tore gehen auf)

Merlin, Isi, Melia, Stanko, Sabrina

Merlin, Isi, Melia, Stanko, Sabrina

NFT Kunst auf OpenSea

„Irgendwas mit Krebs“ (Cancer)

Krebs – eine lebensverändernde Diagnose

Die letzten Monate war mein gesamtes Sein mit einer dringlichen Lebensveränderung beschäftigt. Viele kennen das: Das Leben verändert sich durch Krankheit schlagartig. Zumindest fühlt es sich so an. Und doch wissen wir oder ahnen es zumindest, dass jede Krankheit Vorboten hat. Ende 2022 laborierte ich immer wieder mit Magen- Darmproblemen, bis es dann im Dezember so intensiv wurde, daß ich die leider zu lang aufgeschobene Darmspiegelung nicht mehr ignorieren konnte. Doch so leicht war das gar nicht. Als mir nach diversen Anrufen in den umliegenden Arztpraxen später klar wurde, war vor Frühling 2023 ist da gar nix zu machen. Ein Glück wenn man die richtigen Menschen kennt und so kam ich nach Weihnachten noch zu einem Endoskopie Termin. Das es wirklich dringend war zeigte sich daran, daß die Klinik mich gleich dabehalten hat um am nächsten Tag einen „Stoma“ (künstlichen Dickdarm-Ausgang) zu legen. Der drohende Darmverschluß und der Befund am nächsten Tag war mehr als ein Hallo-Wach. Darmkrebs!

„Ich stehe an der Schwelle – jetzt gilt es zu klären, will ich die Schwelle überschreiten oder gibt es noch etwas zu tun.“ Dieser Gedanke war in diesem Moment zu vordergründig um vernachlässigt zu werden. Meine intuitive Antwort kam prompt und klar. Es gibt noch so manches zu tun, so einiges zu erleben wie meinen Kinder beim Werden beizustehen und meine Enkel im Garten auf der Schaukel zu erleben  und das will ich wirklich angehen. Also waren die nächsten Entscheidungen ganz leicht. Der Krebs muß behandelt / entfernt werden.

Sabrina hat dazu einen persönlichen Podcast veröffentlich. Im Podcast, spricht sie über Krebs. Was er in ihren Augen bedeutet, die Möglichkeiten damit umzugehen, die Lehren und Entscheidungen die er – und jede lebensbedrohliche Krankheit – mit sich bringt. Und: Wie können wir unsere Liebsten begleiten, wenn sie damit konfrontiert werden?
Krebs bekommen – Krebs begleiten […]

suedfrankreich-bougainville-skull

suedfrankreich-bougainville-skull

Skulls

Aus der Beschäftigung mit diesem „EndZeitThema“ entstehen nun ganz eigene Werke und Gedanken. Wobei ich nicht erklären will, was sich hier bildlich manifestiert. Aber den Bilde-Prozeß möchte ich doch gerne transparent machen.

SKULLS: Nun schon fast 40 Jahre her seitdem ich damals am Rande des Schwarzwald lebend eine Totenkopf Serie gezeichnet hatte.
BLOSSOMS: Photographien von Blüten, die ich seit 30 Jahren sammle, bisher aber nicht verwenden konnte
TECHNIK: Digitalte Bild-„Realitäten“ = NFT-Art

Hier geht´s zur Skull Galerie […]

Wie geht´s weiter?

Anfang April 2023, nach mehreren OP´s wurde nun endlich der Dünndarm Stoma entfernt und den üblichen Verdauungs-Prozeßen steht nichts mehr im Wege… Tja, wenn das so einfach wäre. Der Körper ist ja ein hochkomplexer Organismus, über die Jahre gebildet, trainiert und optimiert. Wenn das alles mal so richtig unterbrochen oder gestört ist, dauert der Weg hin zur Normalität einfach. Ein learning der letzten Monate ist auf jeden Fall: Geduld! Geduld mit meinem Körper gepaart mit Dankbarkeit für die grandiosen Heilungskräfte die in mir wohnen. Auf meine eigene Verantwortung hin verzichte ich auf die von den Ärzten angeratene Bestrahlung und Chemotherapie. Meine Intuiton und mein Körper sagen einfach etwas anderes. Will ich den Weg zur Heilung gehen, muß ich
1. Verantwortung übernehmen
2. Gewohnheiten ändern
3. Bewußtsein für den Wandel entwickeln
4. Meine Kreativiät (Begabung) in zukunftsträchtiges Handeln verwandeln.
5. Neue Vertriebswege für die Kunst finden
6. Wach & Aufmerksam sein

watercolor-skull-black

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OpenSea […]

Mehr einer Ahnung folgend als einer Gewissheit erforsche ich nun die Möglichkeiten von „nft“, „cryptocurrency“ und „blockchain“ Technologien. Alles Begriffe aus dem web3 Vokabular. Schon irgendwie passend mich nun damit zu beschäftigen, nachdem ich kurz vor der Jahrtausendwende meine erste Website erstellte und seitdem der digitalen Welt treu geblieben bin. Einmal als Projektmanager (Web), dann Community Manager (Radio) und seit über 15 Jahren Webprojekt Manager (WordPress).

Der Transfer aus der analogen Welt der Kunst in die digitale Welt durch Photographie zum Zweck der Verbreitung & Vermarktung ist seit Beginn meiner Arbeit im web eh gegeben und folgt nun dieser web3 Logik.

Was das OpenSea Projekt […] aber nun so spannend macht ist, die Vorteile der BLOCKCHAIN Technologie als Künstler auszuschöpfen. So entsteht bei der Erstellung eines NFT ein einzigartiger BlockChain Eintrag, der es mir ermöglicht für immer als Eigentümer dieses NFT zu stehen. Der Erlös im Verkaufsfall geht an mich als Künstler. Wird das NFT weiter verkauft (im sogenannten Zweitmarkt) erhalte ich ebenso einen Anteil davon und nicht wie in der analogen Welt, wo meine Kunstwerke verkauft und gehandelt werden können, ohne daß ich als Künstler davon monetär profitieren würde.

DAS ist eine Revolution in der Kunst! Beziehungsweise im Kunstmarkt.

Und das macht mir Mut für meine nächsten Schritte…

Neues Farbfeldmalerei Video

Bewegte Bilder

Es ist schon ein Weilchen her, als ich den Bildern das Laufen lernte. Nun waren die letzten Jahre im Atelier sehr produktive Jahre und es entstanden viele neue Colorfieldpaintings, die gezeigt werden wollen. In 8 Minuten ist in diesem Video ein Einblick in mein Atelierschaffen zusammen gefaßt. Also klicken, den Sound aufdrehen, zurücklehnen und genießen.

Ach ja, zudem sind digitale Bilder (blurry dreams) entstanden nicht nur aus dem Bedürfnis mein OpenSea Portfolio besser zu füllen. OpenSea ist eine Plattform für die große Welt der NFT-Kunst.  Auf OpenSea bin ich seit 2021 vertreten, da mir dieses neue Kunstfeld einen Versuch wert ist – zudem eröffnet es ein ganz neues Spielfeld für den Vertrieb meiner Kunst und Photographie.