Was gibt es schöneres als im Sommer den Farben zu huldigen… Color Awareness Painting im Juli, nach einer gefühlten Ewigkeit hat mich die Farbe wieder und so entstanden heute ein komplett neues Color Awareness Painting (auf Leinwand) und drei schon Gewesene wurden überarbeitet, verdichtet, verfeinert oder auch veredelt.
Magenta – Eioval – Pyrole auf Leinwand – 100 x 100 cm
Manchmal braucht es nicht viel, ein Hauchen, ein konzentriertes Ausatmen und schon fließt was sich zeigen will von Innen nach Außen, haftet an der Seelenwand und bringt die geduldige Fläche zum Blühen. Hier wäre der Begriff „Glühen“ wohl auch angebracht….
lila-magenta
Lila – Magenta – Colorfieldpaiting 50 x 50 cm
Das Lila-Magenta Bild (auf MDF-Platte vor Jahren begonnen) bekam einen finalen „Anstrich, ein leichtes Pyrol-Rot, gepaart mit etwas Orange (Pyrol) und voilá – endlich endlich will es nichts mehr von mir, kann „abfallen“ und ist bereit zur Eigenständigkeit. Diese durchdringende Dunkelheit, aus der Farbe geboren ist auch ein Grund, warum ich male. Eine besondere Farbe, bzw. eine ganz eigener Farbklang ist hier entstanden…mal sehen, wo die Reise hinführt.
Kleines – Colorfielpainting – Rot-Magenta – 40 x 40 cm
kleines-colorfielpainting-rot-magenta-web1
Colorfieldpainting – Pyrole – 100 x 100
pyroll-colorfieldpainting-web2
Die Photos der Colorfieldpaintings auf der Staffelei oder auf dem Boden dienen zur Verdeutlichung der Größenverhältnisse.
Ein wenig hat´s schon gedauert, aber nun ist der Umbau, bzw. die Renovierung des ehemaligen Kuhstalls fast abgeschlossen. Der Boden liegt, schön isoliert von unten mit Steinwolle und aufgelegt auf einer Holzkonstruktion. Das „natürliche“ Gefälle hat sich beim Verlegen fast vom allein ergeben, so daß zum Ausgang hin der Übergang nun gut paßt.
Alte Teppiche bedecken die Verlegeplatten-Konstruktion, verschiedene LED-Lichtquellen erhellen den Raum auch bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter, die Wärme des Frühlings zieht ein und durch die Isolierung bleibt das Bittlbach Atelier wohltemperiert.
Eine gut klingende Anlage war natürlich schon zur Renovierungszeit aufgebaut, so daß nun dem weiteren Color Awareness Painting fast nichts mehr im Wege steht. Die Einweihungs-Party ist auch schon in Vorbereitung :-)
„allein Freiheit, weiter gehen, ist in der Kunstwelt, wie in der ganzen großen Schöpfung Zweck“
Oder die Entdeckung der Langsamkeit
Am Genesen und endlich, endlich das provisorische Atelier eingeweiht mit Farben der Wärme und Kälte. Durch die Ost-Ausrichtung ist hier die Morgen-Arbeit vorgegeben, gegen später ist das Licht weg – was den Druck erhöht das „eigentliche“ Atelier endlich in Angriff zu nehmen. Wird wohl ein kleiner Kraftakt, aber die Vorfreude auf´s Ergebnis läßt den Aufwand schrumpfen… Vielleicht sind die Schritte im ersten Bild „Stanko Bittlbach 2 Türkis“ noch zu erahnen, doch immer wieder erstaunt die Metamorphose, die ein Bild durchwandert auf dem Weg zum Eigenlichen. Begonnen im Weiß (auf einer MDF-Platte) ist hier dennoch immer Farbe gegeben, die auch jetzt noch wirkt, da das Weiß immer noch transparent – mal mehr mal weniger – ist und so eine sanfte Wärme im Weiß pulsiert… Das führte im Malprozeß zur Notwendigkeit dem etwas „Kühles“ entgegen zu setzen – et voilá – das Türkis hat mir den Tag gerettet und die zweifelnde Frage (wird auch hier meine Malerei gelingen) einfach überstrahlt…
Rot, Orange, Blau, Türkis – die Farben bleiben sich treu. Dennoch wirken die neuen Bilder irgendwie „lichter“, schon auch satt und geschichtet, aber eben mit mehr Licht durchdrungen. So strahlen die Rot-Orange Farbflächen (besonders die auf Leinwand) von innen heraus, während die roten, sowie blau-türkis Felder mehr Dichte aufweisen.
Zwei-Tuerkis-Blau- 2014 – Öl auf MDF-Platte – 150×150
Rot-Rot- 2014 – Öl auf MDF-Platte – 150×150
Für-S— 2014 – Öl auf Leinwand- 80×80
Orange-auf-Rot- 2014 – Öl auf Leinwand- 100×80
Tuerkis-Feld- 2014 – Öl auf Leinwand – 80×80
https://stanko.de/wp-content/uploads/2014/02/orange-auf-rot-LW-900x714.jpg714900stankohttps://stanko.de/wp-content/uploads/2019/12/logo-stanko-2019.pngstanko2014-02-24 11:44:182014-02-24 11:44:18Farbfeldmalerei Januar 2014
„Der Erleuchtungsweg des Westens ist die Kunst, aber die Künstler sind nicht erleuchtet.“ Der Dalai Lama, auf die Frage, ob es denn bei uns (gemeint ist der Westen) auch so etwas wie einen Weg zur Erleuchtung gäbe.
Natürlich gibt es Gegenbeispiele und es kommt auch Gegenwind auf. Kurz vor seinem Tod formulierte Christoph Schlingensief in einem Fernsehinterview den Satz: „Was mich an der Kunst interessiert, ist das Spirituelle.“ Diesen Satz von einem zu hören, dessen Auftreten man zwar mit provokanten, aufrüttelnden Aktionen verbunden hat, aber nicht unbedingt mit Spiritualität, das ließ aufhorchen. Ungefähr zeitgleich meinte der Schriftsteller Martin Walser – ein Seismograph gesellschaftlich relevanter Themen – Literatur sei eigentlich Religion und es ginge darum, ihr diese eigentliche Bedeutung wieder zukommen zu lassen.
„Religio“ bedeutet Rückverbindung, und wer von Spiritualität spricht, der fragt wieder nach dem Geistigen in der Kunst, nach dem Bewusstsein, dem bewussten Sein.
Und jetzt erklärt auch noch die Leiterin der diesjährigen Documenta, Carolyn Christov-Bakargiev, in einem Interview mit der ZEIT, dass Kunst etwas mit Heilung zu tun habe. „Heilung, das meine ich ganz ernst. Die Kunst kann etwas verändern, sie kann uns verändern.“ Wie wunderbar. Das lässt hoffen!
Heilung ist Ganzwerdung, sie ist eben kein getrennter Prozess. Wie schön wäre es, könnten wir den Weg der Kunst wieder aktiver als Weg der Ganzwerdung verstehen, anschauen, begreifen und ihm noch mehr Wirkung zukommen lassen. Auch öffentlich. Wie schön wäre es, könnten wir Kunst wieder als „wesentlich“ begreifen, als Ausdrucksform von und für neue „Wesen“.
Farb-Meditation
Stanko – Zwei Formen
Jegliche Farbwahrnehmung ist abhängig vom Licht. Von dessen Intensität, Kraft und Reinheit (und zumeist unbeobachtet: von der Dunkelheit als dessen polares Gegenüber) …so erlebt die aufmerksame Betrachtung ganz verschiedene Nuancen oder gar Welten von Dichte und Intensität, je nachdem wie das „natürliche“ Licht mit der Farbe spielen kann. Direkte Sonneneinstrahlung, gedämpftes Nordlicht oder Kunstlicht beeinflußen jede Farbe und jegliche Farbwahrnehmung existentiell.
Manchmal erlebe ich dieses Sehene wie ein Tanz zwischen Licht und Dunkelheit, aus dem heraus die Farbe geboren ihr lustvolles Spiel mit dem Auge treibt. Wie die Bewegung zwischen Polaritäten einen immerwährender Prozeß darstellt (phänomenologisch betrachtet), so führt auch die stille Anschauung einer in sich ruhigen, aber dennoch belebten Farbfläche auf diesen Pfad der Wandlung, auf den Weg des Ein- und Ausatmens, hin zum Pulsieren der Farbfläche…
Ausgehend von der These: Lichtqualität=Farbqualität ist es für das wahrnehmende Auge und die offene Seele immer wieder erstaunlich, in welche Tiefen der Betrachtung wir einsteigen können. Voraussetzung ist dabei die Bereitschaft, in uns die Stille einzulassen. Vorerst nichts zu tun als zu Schauen.
Farbmeditation
Stanko – Tryptichon – drei Farbintensitäten
Landläufig ist die Vorstellung von Meditation derart verbreitet; der Geist soll still werden, die Gedanken beruhigt, während der Meditierende die Augen geschlossen hält und dem Atem folgend ganz bei sich ankommt. Viele Meditierende kommen damit gut zurecht… Ich nicht! Leider gelang mir das so nicht wirklich, da allein das Sitzen (womöglich noch im Schneidersitz) nach ein paar Minuten zur Quall wird. Der Körper meldet sich und will eine andere Position einnehmen, was den Geist in Aufruhr bringt und so die Stille einfach nicht zustande kommt.
Aus der Arbeit mit der Farbfeld Malerei entstand schon vor Jahren im Atelier eine andere Art der „aktiven Stille“, eine Art „aktiver Meditation“ während des Tuns, während des Malens. Ich bemerkte wie im Malakt der Geist – der plappende Verstand still wurde und das Tun eine Qualtät von aktiver Präsenz einnahm… Begleitet von Musik tauchte dann irgendwann mein unruhiger Geist ein in meinen Seelen-See und ward in sich ganz still. Diese Präsenz verhalf mir dann auch im Anschauen des Gewordenen zu einer anderen (erweiterten?) Wahrnehmung. Diese Qualität in der Anschauung half und hilft mir, dem Bild beim Werden zuzuschauen, ohne allzuviel zu drängen oder aus der Vorstellung heraus zu wollen. Wie jeder Künstler aus eigener Anschauung heraus weiß, will das Bild ab einem gewissen Moment ebenfalls etwas und da gilt es aufmerksam zu sein.
„Die Farbe lebt – …Die Suche nach dem optimalen Bild ist es, die treibt, die den Maler immer wieder motiviert aufs Neue zu wagen, was längst bewältigt scheint: sich aber stets, ganz nach der Lage der Dinge und Stimmung des Künstlers, anders gibt. Mit und/oder in der Farbe? Gegen sie? Als Mittel zum Zweck? Aber was bitte, ist der Zweck? Die Kunst? Wirklich?…“
(Zitat aus: Kunstzeitung – Ausgabe 30 April 2011 von Karlheinz Schmid)
Hier stellt sich die Frage, ob diese „fragende“ Geisteshaltung tatsächlich der Gegenwart entspringt oder nicht doch vielmehr nur noch im alten Jahrhundert beheimatet ist. Geht es in diesem noch jungen Jahrtausend nicht viel mehr um wahrnehmen, wahrgeben und integrieren? Neben der oberflächlichen (retinalen) Beschäftigung mit den Kunstwerken unserer Zeit kann es doch ohne eine sinngebende Verinnerlichung nicht tiefer gehen. So stellt sich nach den Bemühungen des Abstrakten Expressionismus, der Landart oder auch des colorfield painting die Aufgabe dar, tiefer einzusteigen in die inneren Welten des Kunstschaffens, der künstlerischen Ambition.
Vielleicht ist dieses oberflächliche Schauen ein Phänomen unserer Zeit – für eine integrale Sicht und Wirksamkeit der Kunst und des künstlerischen Anspruchs allerdings eher unbrauchbar.
Viele Engel | 2008 | Öl auf MDF-Platte | 100 x 100 | Privatbesitz
Tryptichon – Stanko – drei Farbintensitäten
Rot auf Türkis | 2011 | Öl auf MDF-Platte | 100 x 100
Facettenreich Ausstellung im Lebensraum Kunst 2011. Dabei zeigten die KünstlerInnen Fancher Brinkmann, Edna Rasch, Daniela Ceynar, Anne Kussmaul, Hannes Höfler, Ulrike Fischer und Stanko ihre aktuellen Arbeiten in Form einer „Petersburger Hängung“. Dabei konnte die Vielartigkeit der unterschiedlichen Arbeiten aus den einzelnen Ateliers besonders gut hervorgehoben werden
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