Kategorie für Januar Alben

Damien Rice – Tag 21 – 365 Alben

O ( Debutalbum aus 2002)

damien rice

damien rice

Kann man Damien immer hören? Vielleicht…ja, doch, die meiste Zeit – allerdings eher allein als in Gesellschaft. Dann am besten richtig laut – im Atelier während neue Farbfelder wachsen?

Denn mir scheint, daß Damien ein ähnliches Vorgehen im Singen oder Komponieren oder Beidem hat, wie wenn Schicht um Schicht durch Verdichtung simple Intensitäten wachsen. Zunächst nicht wirklich sichtbar, aber nach dem mehrmaligen Hören / Schichten öffnen sich die Dichtungs-Ebenen und glänzen in all ihrer Pracht…

Ach ja, die Stimme (im Video) im Hintergrund dürfte vielen inzwischen recht bekannt sein, Lisa Hannigan beehrt dieses wundervoll eingespielte Album, wie hier im Video zu The Blower´s Daughter so eindringlich zu hören.

Anna Ternheim – Tag 20 – 365 Alben

The night visitor

Anna Ternheim

Anna Ternheim

Das Album „the night visitor“ ganz zufällig in die Hände bzw. auf die Ohren bekommen und sofort von der Stimme fasziniert gewesen. Anna Ternheim, wo auch immer ihre Musik angesiedelt sein mag, beglückt vor allem zu stillen Stunden das lauschende Ohr.

Daß diese Sängerin aus Schweden kommt läßt sich nicht wirklich erahnen, obwohl bei manchen Songs ein wenig nordische Schwermut durchschimmert, wie bei „What Remains“ und dabei an Sofie Zelmanie erinnert.  So klingt sie doch manchmal nach etwas „country“ auf dem Weg durch verschneite Winkel und Gassen… aber nach ein wenig Recherche war ich dann doch froh zu sehen, daß sie aus dem hohen Norden Europas ihre Hörer beglückt.

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Van Morrison – Tag 19 – 365 Alben

Contacting my angel

van-morrison

van-morrison

Selten so verzaubert und hingerissen gewesen von einem Musikstück wie von diesem einzigartigen klanglichen Liebesbeweis. „Contacting my angel“ – das zweite Stück auf „Avalon Sunset“ hebt einen direkt über alle Schwerkraft hinaus, hoch hinaus in eine Zwischenwelt, die bevölkert von einer Sehnsucht nach dem ausgewählt Anderen, der Anderen, die vielleicht schon mal gefunden oder noch nicht erwählt die Seele zum Bersten bringt, das Herz zum Singen anhält…

Auch wenn das Album bereits 24 Jahre alt ist, so wird es doch die Zeit überdauern als ein Meilenstein der Musik. Als ein Klang-Kunst-Werk von unausprechlicher Schönheit, die Arrangements füllen jeden Raum bis in den letzten Winkel und jedes Herz bis in alle Spitzen – falls ein Herz sowas überhaupt hat? Van Morrison – ein Songschreiber, Multi-Instrumentalist, Performer und nicht zuletzt musikalischer Poet ist aufgebrochen in Nord-Irland in den 60ern um seine Lieder zu singen. Lieder die heute keine Note weniger  bezaubern als im alten Jahrtausend. Was für eine großartige Zeitenwanderung – erzählerisch und musikalisch. Ob er auf diesem Album seine Liebe zu Gott, zum Leben oder zur Frau oder zum Menschen meint bleibt dahin gestellt. Die spirituelle Botschaft dringt tiefer als der mentale Verstand.

jehro

Jehro – Tag 18 – 365 Alben

Sweet sweet, so sweet…

jehro-homepage

jehro-homepage

Jehro? Ja, Jehro! Noch nichts von diesem, in Frankreich wohlbekannten Multi-Kulti Sänger, dessen Stil nach Südsee, Latein-Amerika und dann doch irgendwie europäisch klingt gehört? Er wird wohl eher in seinem anvertrauten Heimatland gehört als im restlichen Europa, was seinem Werk aus dem Jahr 2005 „Jehro“ aber überhaupt nicht gerecht wird. Die Leichtigkeit, das klingende Multispektrum seiner Songs funktioniert nicht nur zu sommerlichen Sonnenzeiten. Oder gar nur in Südfrankreich. Einmal gehört vergisst das Ohr diese Stimme nicht mehr.

Mein Favorit ist „sweet“ – was durchaus das Potential eines Sommerhits hatte und zum Glück keiner geworden ist – somit unverbraucht und unverbrannt jedes Jahr, jeden Sommer oder zu jeder Zeit seinen immanenten Zauber verbreiten kann. Oder die unten im Video gezeigte Cover-Version von Stevie Wonder „Master Blaster“ – zwei Gitarren, zwei Sänger und fertig ist der zeitlose groove…enjoy & listen

leonard-cohen-10-new-songs

Leonard Cohen – Tag 17 – 365 Alben

10 new songs

leonard-cohen

leonard-cohen

Es ist schon erstaunlich, wie manche Künstler es verstehen, sich musikalisch immer mal wieder neu zu erfinden. „10 new songs von Leonard Cohen“ ist solch ein Beispiel. Nicht ganz ganz neu, in der Tiefe des Ausdrucks aber dicht gestrickt und reduziert, dabei einleuchtend  und packend. Dieser in Würde gealterte Musiker versteht es verdichtete Geschichten in Versform zu erzählen und den Besucher seines Universums auf eine Reise mitzunehmen – auf eine Reise allbekannt und dennoch neu.

Diesen Klangreisen sind dann für den Hörenden bewegend und erfüllend, so daß die Seele sich immer wieder allzugern auf eine Widerholung dieser Reise einläßt. Ein Zuviel selbst nach dem hundertsten Hören tritt einfach nicht ein. Inzwischen über 10 Jahre alt (2001) – eine Perle in jeder Musiksammlung.

I-Muvrini-2

365 Alben – Tag 16 – I Muvrini Live

Die Stimmer Korsikas, Weltmusiker, Poeten und mehr…

I-Muvrini-1

I-Muvrini-1

ist geliehen von der deutschsprachigen Info Website, klingt und ist schlicht überzeugend und vollends zutreffend auf den internationalen Klangraum, den die beiden Brüder Alain und Jean-François Bernardini aus dem kleinen korsischen Dorf Tagliu Isulaccia im Norden Korsikas seit Jahrzenten auf die Bühnen der Welt bringen. Sting oder Lou Reed  gehören zu ihren Fans, was wohl auch damit zusammen hängt, daß die Brüder Klassiker von Jaques Brel im Repertoire haben und auch nicht vor einer Bruce Springsteen Cover Version zurückschrecken.  Und das Beste: Am 15.April sind sie im Prinzregententheater in München – was eine Aussicht…und schon sind die Konzertkarten mein :-)

Anspieltipp: „Agnus Dei“ – die korische a capella Version zur Christ-Erhöhung  – unbedingt in voller Lautstärke raumklangfüllend aufsaugen…oder hier auf Video anhören

katjamariawerker-contact-myself

365 Alben – Tag 15 – Katja Maria Werker

Sie singt auch auf deutsch..

katjamariawerker-contact-myself-2

katjamariawerker-contact-myself-2

…aber das erste Album, daß mir zu Gehör kam war ihr Erstlingswerk in englischer Sprache, was mich dann zur Lekture ihres tief berührenden Buches „Wo keine Worte sind, da ist Musik“ brachte. Hier schreibt und singt eine große Seele, die so manchen Schritt hinein ins Dunkle tat. Heraus kam sie mit klingender Note, dicht, ergreifend und stark. „contact myself“ stellt quasi den musikalischen Slogan dar, der sich durch fast alle Songs zieht. Ein Erstlingswerk für die Ewigkeit… „Love like you do“ oder „I moved a mountain“ bleiben sofort in tieferen Schichten der musikalischen Erinnerung und bilden eine Essenz, die nach dem nächsten Hören Wärme ausstrahlt und einen selbst zum Sänger macht. Doch „No more prisoner“ läßt sich nicht toppen…

daryl-hall

365 Alben – Tag 14 – live from Daryls House

Live from Daryls House – Video Blog

daryl-hall-nikki-jean

daryl-hall-nikki-jean

Eigentlich sollte es heute um das sensationelle Erstlings-Album von Rumer gehen, doch dann kam mir eine Erinnerung dazwischen, der ich zur Mittagszeit nachgehen mußte. Live from Daryls House! Es begann als eine Art Video-Blog und kam dann zumindest in den USA ins TV. Leider bei uns noch nicht bekannt, so besteht doch die Möglichkeit alle Konzerte online zu anzuschauen, bzw. zu hören, denn die Qualität der Mitschnitte ist herausragend, die Songs behalten ihren Live-Charakter und man hat immer das Gefühl mitten drin zu sein bei den Sessions. Anspieltipps – Daryl Hall mit:

Nikki Jean – On on one

Grace Potter – low road

Company of Thieves – Starting all over again

Joe Walsh, Train, Grace Potter, Rumer und viele viele mehr…

Salut Salon: Ein Haifisch im Aquarium – (Foto: Frank Eidel)

365 Alben – Tag 13 – Salut Salon

Dichtung und Wahrheit – das Beste aus 10 Jahren –

salutsalon-herzenssache

salutsalon-herzenssache

Vier Hamburger Vollblut Musikerinnen, entwachsen aus einer wahren Salon Kultur, vier Instrumente, unzählige Lieder und Melodien, unaussprechliche Sprachen und eine musikalische Vielfalt, die ihresgleichen sucht – das sind die vier Musikerinnen von „Salut Salon„. Heute mit meiner Liebsten einen Riesenspaß gehabt im Prinzregententheater – kurzweiliger geht wohl nimmer! Die Mischung zwischen Klassik, Klamauk und Ernsthaftigkeit (Adios Nonino von Astor Piazzolla) ist da mehr als gelungen, musikalische Virtuosität, aufführende Eleganz und Spaß an der Performance – selten ein Live Konzert so genossen. Dazu ein astreiner Klang, was wohl auch dem Theater in der Prinzregentenstraße geschuldet ist. Mit Grausen denke ich an die vergeudeten Klang-Matschereien aus dem Gasteig zurück. Aber hier – mehr als empfehlenswert die vier von Salut Salon!

Hier ein spassiges Video aus der Zugabe

Salut Salon: Ein Haifisch im Aquarium – (Foto: Frank Eidel)

Salut Salon: Ein Haifisch im Aquarium – (Foto: Frank Eidel)

Julia-Fordham

365 Alben – Tag 12 – Julia Fordham

Porcelain

julia-fordham-porcelain

julia-fordham-porcelain

Nicht allein der Haupt-Song verzaubert, „Girlfriend“ oder „Lock & key“ entfalten für mich einen Zauber beim Hören – und das nun schon seit über 20 Jahren, der mit der Zeit mehr geworden und eine spezielle „JuliaEssenz“ gebildet hat, die nicht wirklich zu erklären ist. Auf jeden Fall gelingen dabei andere Farbfelder als zu Musik von Joni oder Tori. Im Prinzip ist der Album Titel rein klanglich Programm – „Porcelain“ dürfte ein Synonym für Julia fein modulierende Stimme sein